Donnerstag, 12. März 2015

Gewerkschaftlicher Appell


Die Chance für eine solidarische Lösung für die Gruppe Lampedusa in
Hamburg nutzen


Mindestlohn durchsetzen heißt auch Arbeitserlaubnisse für alle die hier leben
Angesichts von Pegida und Co. auf den Straßen ist vielen unwohl. Wichtige Fragen werden aufgeworfen: 
In was für einer Gesellschaft wollen wir leben? Und wie wollen wir mit den Geflüchteten und Zugewanderten in Deutschland umgehen?
Für uns als Gewerkschafterinnen und Gewerkschafter stellt sich diese Frage auf besondere Weise. 
Die Wirtschaft äußert einen Bedarf an ausländischen Fachkräften ebenso wie nach erleichterten Arbeitsmarktzugängen für Geflüchtete im Asylverfahren. Auch aus der Politik gibt es entsprechende Signale in der Diskussion um ein neues Einwanderungsgesetz. Wie sollen wir uns dazu verhalten?

Tatsächlich gibt es seitens der Unternehmen einen Bedarf an eingewanderten Arbeitskräften, sowohl für qualifizierte als auch für geringqualifizierte Arbeitsplätze. Jenseits der Diskussion um „gute“, weil qualifizierte Zugewanderte sollten uns aber vor allem letztere interessieren. Denn Geflüchtete ohne Aufenthaltsstatus und Arbeitserlaubnis arbeiten vor allem in solchen geringqualifizierten Tätigkeiten.

Ganze Branchen kalkulieren damit, dass Geflüchtete dazu gezwungen werden zu jedem Preis, zu jeder noch so schlechten Bedingung zu arbeiten, um sich und ihren Familien die Existenz zu sichern. Davon betroffen sind auch jene, die zwar in Südeuropa als Flüchtlinge anerkannt sind, aber trotz Arbeitserlaubnis in den südeuropäischen Krisenländern derzeit keine Arbeit finden und dort auch nicht durch soziale Leistungen abgesichert sind. Durch die Drittstaatenregelung dürfen sie sich in Deutschland zwar legal aufhalten, aber nicht legal arbeiten. So wie unsere Kolleg_innen von Lampedusa in Hamburg.

Hier muss die Politik eine Regelung finden. Sollte eine solche Regelung ausbleiben muss die Politik sich den Vorwurf gefallen lassen, dass sie sich zum Komplizen derjenigen Unternehmen macht, die von diesen Verhältnissen profitieren und die Zwangslage der Kolleg_innen ausnutzen. Unser Interesse muss sein, eine legale Arbeitsaufnahme zu ermöglichen. Alles andere bedeutet, dass der jüngst eingeführte Mindestlohn in der Praxis nicht eingehalten und erkämpfte Arbeitsstandards gezwungenermaßen unterlaufen werden, was weder in unserem noch im Interesse der betroffenen Beschäftigten sein kann.

Als Gewerkschafter_innen wissen wir, dass wir unsere Interessen nur durch gemeinsame Organisierung vertreten können. Unsere Kolleginnen und Kollegen, die als Gruppe Lampedusa in Hamburg bekannt wurden, haben diesen notwendigen Schritt gemacht. Sie haben sich als Gruppe und dann auch in ver.di organisiert. Deswegen haben wir durch entsprechende Beschlüsse des Landesbezirksvorstands in erster Linie ihre Anliegen und Forderungen zu den unseren gemacht. Selbstverständlich schließt unser Appell aber auch alle anderen durch die Drittstaatenregelung betroffenen Kolleginnen und Kollegen mit ein.

Wir, die Unterzeichnenden, appellieren an die gewählten Abgeordneten der Hamburger Bürgerschaft,
die sich gerade in Koalitionsverhandlungen zur Bildung einer neuen Landesregierung befinden: Finden Sie eine Regelung, die es unseren aus Libyen geflohenen KollegInnen erlaubt, in Hamburg legal arbeiten zu können. Schaffen Sie Möglichkeiten, allen in Drittstaaten anerkannten und hier lebenden Geflüchteten eine legale Arbeitserlaubnis zu gewähren.

Wer diesen Appell unterstützen möchte, sende bitte eine Mail mit Namen, Vornamen, Ort und eventueller Funktion* bis zum 11.03.2015 an jugend.hamburg@verdi.de, Betreff: „Appell“.
*Die Funktionsbezeichnung dient nur der Information, dies wird bei Veröffentlichung benannt.
V.i.S.d.P.: ver.di Jugend Hamburg, Besenbinderhof 60, 20097 Hamburg 


Montag, 2. März 2015

Kundgebung “Arbeitserlaubnis für die Kolleg*innen der Gruppe Lampedusa in Hamburg“



###english version below###


Ein gewerkschaftliches Bündnis innerhalb unserer Kampagne "Recht auf Stadt - never mind the papers" veranstaltet

am Samstag, 28.02.2015, 14 Uhr,

vor der Fischauktionshalle Altona,

in welcher zu dieser Zeit die „Jobmesse Hamburg“ stattfindet, eine Kundgebung, um eine Arbeitserlaubnis für die Mitglieder der Gruppe Lampedusa in Hamburg und alle anderen die hier leben, zu fordern.

Die „Jobmesse Hamburg“ wirbt damit, dass mehr als 9000 Stellen und Ausbildungsplätze zu besetzen sind. Tatsächlich gibt es seitens der Unternehmen einen Bedarf an eingewanderten Arbeitskräften, sowohl für qualifizierte als auch für geringqualifizierte Arbeitsplätze. Ganze Branchen kalkulieren damit, dass Geflüchtete dazu gezwungen werden, zu jedem Preis, zu jeder noch so schlechten Bedingung zu arbeiten, um sich und ihren Familien die Existenz zu sichern. Davon betroffen sind auch unsere Kollegen von Lampedusa in Hamburg. Durch die Drittstaatenregelung dürfen sie sich in Deutschland zwar legal aufhalten, aber nicht legal arbeiten. Unter diesen Bedingungen werden sie in die Abhängigkeit von staatlichen Leistungen gezwungen. Oder in illegalisierte Arbeitsverhältnisse, zu Niedriglöhnen, in Rechtlosigkeit. Sie sagen: Wir wollen das nicht. Wir wollen die Löhne und Arbeitsbedingungen aller Lohnabhängigen nicht herunterziehen, wir wollen den Mindestlohn nicht untergraben. Sie werden dazu gezwungen. Die Politik muss eine Regelung finden. Ansonsten macht sie sich zum Komplizen der Unternehmen, die von diesen Verhältnissen profitieren. Wir müssen auf eine Möglichkeit zur legalen Arbeitsaufnahme zu bestehen. Alles andere bedeutet, dass erkämpfte Arbeitsstandards gezwungenermaßen unterlaufen werden, was weder in unserem noch im Interesse der betroffenen Beschäftigten sein kann.

Wir fordern Selbstverständliches, wir fordern Menschenrechte ein:
– Recht auf Arbeit und berufliche Ausbildung, unabhängig vom Aufenthaltsstatus
– Arbeitserlaubnis für alle hier lebenden Menschen

___________

Rally "Work permit for our colleagues from the group Lampedusa in Hamburg"

A trade union alliance within our campaign "Recht auf Stadt - never mind the papers" organized a rally to demand a work permit for the members of the group Lampedusa in Hamburg and everybody who lives in Hamburg
on Saturday, 02/28/2015, 2 pm,
in front of Fischauktionshalle Altona (where the „Jobmesse Hamburg“ takes place).

The "Jobmesse Hamburg" advertises that there are more than 9,000 jobs and training places to be filled. Indeed, there is a need for migrant workers, both skilled and low-skilled labor. Entire industries calculate with the fact that Refugees are forced to work at any price, no matter how poor the conditions are, to guarantee the existence of themselves and their families. As our colleagues from Lampedusa in Hamburg. Because of the „Drittstaatenregelung“ they are not allowed to work here legally. Under these conditions they are forced into dependency on state benefits. Or undocumented labor conditions, low wages, in lawlessness. They say: We do not want that. We do not want to be responsible for undermining minimum wages and working conditions. They are forced to. The government must find a solution. Otherwise, the policy makes itself to a complicit of the companies that benefit from these conditions. We need to insist on allowing the legal employment. Everything else means that fought labor standards are forced to undermine what can be neither in our nor in the interest of the workers involved.

We just demand our human rights:

– the right to work and to professional training, irrespective of the legal status

– a work permit for everybody who lives in Hamburg

Dienstag, 20. Januar 2015

Die heutige Kundgebung "Working Class never mind the papers" der ver.di Jugend vor dem taz-Salon wurde kurzfristig abgesagt. Sie wird an einem passenden Tag nachgeholt.// Todays rally "Working Class never mind the papers" by the ver.di youth was cancelled in last minute. It will be rescheduled to a different day.

Wir können unsere Kundgebung aufgrund von polizeilichen Auflagen nicht
so durchführen, wie wir möchten. Deshalb haben wir uns entschieden die
Kundgebung abzumelden.
Die Polizei fürchtet "massive Störungen" und verweigert uns eine
Kundgebung direkt vor dem Haus 73.
Es sind trotzdem alle eingeladen zum TAZ Salon zu kommen und unseren
Forderungen Nachdruck zu verleihen.
Wir holen die Kundgebung an passender Stelle nach, genügend
Möglichkeiten bietet der Wahlkampf zur Bürgerschaft ja.
Kommt alle zur Demonstration am 31.01.2015 um 13 Uhr an den Landungsbrücken!
Unsere Forderungen bleiben:
- Recht auf Arbeit und berufliche Ausbildung, unabhängig vom
Aufenthaltsstatus.
- Arbeitserlaubnis für alle hier lebenden Menschen

Donnerstag, 15. Januar 2015

working class never mind the papers - Arbeitserlaubnis für alle hier lebenden Menschen!

KUNDGEBUNG -FEHLT  LEIDER  AUS!!!!!!!!!

Kundgebung der ver.di-Jugend (als Teil des Bündnisses Recht auf Stadt -
never mind the papers) anlässlich des taz-Salons zu "Fluchtpunkt
Hamburg" (http://taz.de/!152000)

Aus dem Aufruf:

Wir arbeiten zusammen – wir kämpfen zusammen

In dieser Stadt arbeiten wir, die wir deutsche Pässe haben, gemeinsam
Seite an Seite mit Menschen für die es schwierig bis unmöglich ist, eine
legale Arbeitserlaubnis zu bekommen. Manche haben ein Arbeitsverbot, als
Strafe, weil sie nicht an ihrer eigenen Abschiebung mitwirken. Manche
haben ein generelles Beschäftigungsverbot oder dürfen nur arbeiten, wenn
keiner mit deutschem Pass die Arbeit will. Manche werden aber auch
gezwungen zu jeder Bedingung zu arbeiten, weil sonst ihre
Aufenthaltserlaubnis nicht verlängert wird. Und dann gibt es noch
diejenigen, die überhaupt nicht legal arbeiten dürfen, weil sie
offiziell gar nicht existieren. So wie diejenigen von uns, die
Bleiberecht in einem anderen EU-Staat haben, wo sie nicht leben können,
weil es dort keine Arbeit gibt. So wie wir von der Gruppe „Lampedusa in
Hamburg“. Wir wissen, unter diesen Bedingungen werden wir in die
Abhängigkeit von staatlichen Leistungen gezwungen. Oder in
illegalisierte Arbeitsverhältnisse, zu Niedriglöhnen, in Rechtlosigkeit.
Wir wollen das nicht. Wir wollen auch nicht die Löhne und
Arbeitsbedingungen aller Lohnabhängigen herunterziehen, wir wollen nicht
den Mindestlohn untergraben. Wir werden dazu gezwungen. Tatsächlich
besteht in Hamburg ein Bedarf an zugewanderten Arbeitskräften sowohl für
qualifizierte als auch für ungelernte Beschäftigung. Ganze Branchen
kalkulieren mit- und profitieren von der Ausbeutung schutzloser,
illegalisierter Arbeitskräfte. Wessen Interessen vertritt der Senat,
wenn er diese Zustände sehenden Auges hinnimmt?

Wir fordern Selbstverständliches, wir fordern Menschenrechte ein:

– Recht auf Arbeit und berufliche Ausbildung, unabhängig vom
Aufenthaltsstatus

– Arbeitserlaubnis für alle hier lebenden Menschen


Mehr: http://nevermindthepapers.noblogs.org

Mittwoch, 31. Dezember 2014

Lampedusa in Hamburg is here to stay! 2015 !

Supporters dedicated this picture to all members of the group. In 2015 no one should forget: Lampedusa in Hamburg is here to stay!

Unterstützer*innen haben dieses Bild allen Mitglieder*innen der Gruppe gewidmet. 2015 sollte niemand vergessen: Lampedusa in Hamburg is here to stay!

Mittwoch, 9. Juli 2014

Zur Gast bei der Albatros Apotheke: Sammy O .- Clinical Laboratory Assistent aus Nigeria.


I have worked in Nigeria in different hospitals after my graduation
from school. I was trained in a military hospital, I was trained in the
Central Hospital and I was trained in the University Teaching Hospital
in Nigeria in Edo State.
          After my training I worked in a private hospital in the biomedical
          centre in Edo state.
I run laboratory tests, draw blood from patients and review quality
control from samples that we run. We test for blood, urine and other body
fluid, we test or spine for diabetes, liver function, kidney
function, urinary track infection, throat swab for sore throat. Depending
on the specimen we are working on, we place them on a plate, incubate them
overnight and on the next day we read the plate to see the bacteria that
grow on it and we present a precise answer or result to the
condition. The samples we collect help doctors diagnose and safe the
patient. My hands are always on work while in the lab.
I  label them, record them, write down the results from my scientists.

I have worked with different kinds of scientists: with
pathologists, haematologists, parasytologists etc, and some other doctors.
I specialised in collecting samples for medical examination and
diagnosis. I worked there for one year, then i resigned. I went to work in
a micro finance bank. In the health department, during my internship there I
was trained to use a computer very well with a particular computer
language called m2, I worked as an (MIS)Microsoft information systemdata
entry staff. We tracked new employees and I also entered daily transactions
and took backups for all the daily work, change of report generating and
maintainances
          I was in Libya - because of my travelling status I came into the country not 
          through  the air but the roads so there was no visa in my passport.
So I was not allowed to work with my medical lab and computer profession. So I
had to learn, take on an unskilled job different from my profession. I
was working as unskilled labourer. I also worked as a building labourer.
I was living good. But I wished I could work in my profession there. So I had to find something else to do. So I learned other work to survive. I was living well anyway. Because I was working and I was earning money. Even though you don’t have a profession you can work anyhow liberally, so if you do it well they will definitely pay you, so I was living well. I left Libya 2011 during the Libya war that was when I entered Europe and I was thinking maybe this is a chance for me to work in my profession. So along the line when I was given a one
year document, they just drove us from the camp to find a job. I had in
the meanwhile tried to apply but they said I had to start all over
again . So I said ok, first I have to learn the language, then start all
over again.
Now that I don’t have a place to stay how do I start the whole thing?
So they said I can go to another country in Europe and try to survive
and work, maybe I am able to get some money for a house then I can
start applying for my course again.
That is how I came to Hamburg. Because we were driven out of the camp to
go to another country to try to start work or get a job. Because their
is no job in Italy and they told me it is going to be difficult somehow .

They are the caretaker, we were under them, we believed them, they are
the Europeans, so they told us. Some of them even don’t have work.
So there is a place in Europe here, London or Germany, you can go
there, but our documents do not permit us to go to London. I know most
of us speak English so they prefer to go to London .
They told us you can go to Germany, it is still the same EU.
You can find a job there with this documents. But when we got here, we
discovered that our documents cannot work here. Because of reasons I
don’t know they said it is only permitted to work in Italy. We can only
stay here for three months, then we have to go back. We were
disappointed. What do we do now?
Many of us have taken time to learn the language, started looking
for work, but the job wasn’t coming and the result was that many of us did
illegal work like begging. Many of us cannnot imagine, you know, you
live in Africa and come here and start begging...
So they told us you have to leave for other parts of Europe, so many of
us left for other European countries, I came to Germany, stayed at the Piek As.
We started looking for work, they said our documents don’t
allow us to work, so what we did is pick bottles up. That is how we
started our lifes here: picking bottles, empty bottles to sell. After a while we were all  driven out from Piek As.
We were all homeless before the church came up.
Before I left  Libya I was working and sending money home. Every week I could send 100 dollars.
Because you work and you get money, there is money there, for anykind of
work. Even if you are not professional, you get money if you have
strength to work. There is work for people who have strength, there is
work for people without strength. So the money really counts.
So I was sending money home anyway. Immediately after the war started I
left and I could not send money anymore.
There was no income, no job, so up to now I haven’t send money. I have
to take care of my younger sister, she is at school and for the past three
years I was not able to support her. It is really painful to me. Sometimes I do
feel, how is she surviving with my mom, she is 24 now and she is studying
at the university Agriculture Economics
For the past 3 years I haven’t been able to help her. Even now she has
to travel to a farm in another state for the practical and she even asked me
for money and I had to say: I am sorry, I don’t have now. It is so
painful not to be able to assist in her education. Even I can’t give my
mom anything.
My mom, she understands my situation, she doesn’t ask me for money, she
understands very well, but she always told me if I have anything to help
my younger sister. School fees, some other living expences. I think about her everyday because I remember when I was at school I was been given money all the
time, before our father died. Now she is the last in the house and
doesn’t have the opportunity that I had and being the eldest in the
family I am supposed to support her. But because of my situtaion here I can’t
help her. It is so painful anyway. I just hope someone helps me out.
I now have a family. Sometimes I think, how can I carry everybody along?
Take care of my family here and my people in Africa.
I just hope everything will be fine.
If i have the opportunity to make a training here, even to start all over again
for my course, I would be very happy. My friends from school have been
working and have gained so much experience now. I would love to forward
my education here. So one day, when I go home, I will have something to
show. And take care of my family.

I would have loved to work with the course because it deals with human
life and I love saving lifes, specially sick people’s. I remember
there was this woman who suffered from tuberculoses and there was this
particular treatment for the disease. The free drug that was given to
all patients was supplied by a German research Institution and the
patients have to take the drugs for 8 months to be able to erase the
infection. I have also  worked in chest lab making tests for
tuberculoses. I worked in VDRL (veneral desease research lab) I have
worked in paracitology and HIV lab, we have different test methods to
look for the HIV virus, and bacteriology. Most of the equipment we use in Africa
is outdated, like the autoclave, incubator, microscope, pippets old
test methods, the dryer in the laboratory and many more.
Before  my graduation from school many scientists in my department told
me, Sammy, you have to continue, you don’t have to stop here. They said
you have to apply for the next entry exam. And I know I have this zeal
and this willingness to further my education
So I am very ready to start all over again.
And I know it is just a matter of years. I know if I start now before I
know it I will finish.Then my dreams will become true! Becoming a
medical scientist.
I have to become a scientist, I just have to. If it is the least I will
achieve in my life I will know yes. Most of my friends in Africa ask me
what are you doing now?
I say: well, I cannot say this or that, but I still have a plan to
further my education. And they say, you used to be one of our good
students. During class lecture writing I am one of the fastest.
Some of our students, when I taught there, they felt irritated when they
saw blood and sputum. I would encourage them.
          Most people thought after my graduation I will continue. 
          But along the line I could not. I left.
          Now most of them, when we talk by facebook, they say, hey guy, 
          you are a scientist now. And i say: no. I am walking towards it.
.Because one day I must be a scientist.
                                   

Sonntag, 6. Juli 2014

Zur Gast bei MIFALDA Modedesign, mit John an der Nähmaschine

 J. Nigeria-  Werbe Agentur in Lagos- Schneiderei Geschäft in Libyen.

In Nigeria habe ich in der Werbung gearbeitet für Radio, Fernsehen, Zeitungen. Wir haben Jahresberichte gemacht, Prognosen. Nein, ich habe nicht selber Bildmaterial gemacht. Das haben andere gemacht. Ich habe das Bildmaterial unseren Kunden gebracht, um zu besprechen, ob sie das gut finden. Danach haben wir es in Radios, Zeitung oder Fernsehen publiziert. Diese Arbeit habe ich 3 Jahre gemacht, dann bin ich nach Libyen gegangen.

1983 kam ich nach Libyen.

Ich konnte nicht weiter in der Werbung arbeiten, weil sie in Libyen arabisch sprechen und sowieso bekamen wir nicht für jeden Beruf eine Arbeitserlaubnis.
Deswegen, wenn du nach Libyen gehst, musst du Handarbeit machen um gut Geld zu verdienen. Wenn du im Büro arbeitest, wirst du nicht gut bezahlt.
Deswegen habe ich schneidern gelernt.
Erst habe ich gelernt, dann habe ich eine Nähmaschine gekauft und einen eigenen Betrieb aufgemacht. 

Du mietest einen Raum, stellst deine Maschine hinein und bezahlst Miete.
Es gibt verschiedene Möglichkeiten zu arbeiten, wenn die Menschen selber kein Geld haben suchen sie jemanden, der einen Raum hat und die Maschine kauft und teilen sich den Verdienst. 
Aber ich habe meine eigene Maschine gekauft und arbeitete selbständig. Ich habe nur Miete bezahlt für den Laden.

Ich habe mich auf das Nähen von saudiarabischer Kleidung – lange Gewänder -  und Schals spezialisiert.

In Libyen habe ich von 1985 bis 2011 gearbeitet, dann musste ich Libyen verlassen.
Es war mein Zuhause geworden. Viele kannten mich da.

Meine Familie, ich habe eine Frau und einen Jungen, sind in Nigeria. Solange ich in Libyen war konnte ich sie finanziell unterstützen, weil ich immer Arbeit hatte und es war mein eigener Betrieb.
Deswegen brauchte mir keiner Almosen geben.
Ich konnte meine Miete bezahlen und es blieb Geld über für meine Familie.
Damals konnte ich meiner Familie Geld schicken, ich sagte: nehmt, nehmt. Jetzt: nichts. Das ist ein großes Problem.

Für meine Familie ist es schwer, dass ich keine Arbeitserlaubnis in Europa habe.
Mein Junge ruft immer an und sagt: ich brauche einen Computer, ich brauche dies und das. Und ich verspreche ihm, und sage immer: mach’ dir keine Sorgen, mach’ dir keine Sorgen.
Vor 2-3 Tagen hat er mich angerufen wegen des Hauses, in dem sie wohnen, sie brauchen Miete,  Essen.
Und ich antworte immer: mach’ dir keine Sorgen, mach’ dir keine Sorgen und hoffe, dass vielleicht später alles besser wird. Mein Junge ist 7 Jahre alt.

Fragst du mich wirklich ob es wichtig ist, Arbeit zu haben?
Was heißt wichtig?
Wenn ich nicht arbeite, wird mir niemand was geben. Wenn ich nicht arbeite, habe ich kein Geld.
Wie soll ich meiner Frau helfen, meinem Jungen zur Schule zu gehen, sie brauchen Geld.

Ich muss mich um sie kümmern und habe eine Schwester und einen Bruder, die älter sind, um die muss ich mich auch kümmern. Das macht mir Sorgen, sie brauchen Hilfe.

Ich bete, dass die Dinge sich ändern. Ich werde älter und vergeude die Zeit. Ich bin 52 Jahre alt.
Das wichtigste im Leben ist die Haltung.