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Donnerstag, 24. April 2014

1. F. Autokarosserie-Reparaturen und Automechanik – Elektrischer Schweißer: Zu Gast bei AUTOWERKSTATT ALTONA

fotos: marily stroux

Mein Beruf zu Hause in Nigeria war es, Autokarosserie-Reparaturen zu machen.

Als ich nach Libyen ging hatte ich das Glück, dass mein Beruf ‚hotkick’ war in Libyen.

Ich habe einfach weiter gearbeitet. In einer Werkstatt. Ich hatte einen Chef. Ich war der Manager von der Werkstatt und der Direktor war der Chef von dem Ganzen.
So habe ich die Verantwortung für eine Werkstatt gehabt in Bengasi, eine Werkstatt für Autokarosserie-Reparaturen und Automechanik.

So verbinde ich die Kenntnisse von beiden Berufen.

In meiner Werkstatt waren 8 Autos unter meiner Verantwortung, private Autos und solche von Firmen.

Das war meine Arbeit in Libyen.
Unglücklicherweise, als die Krise anfing und zum Krieg wurde hatte ich keine Alternative.
Sie haben uns gezwungen Libyen zu verlassen nach Italien.
Es gab keinen offenen Weg zurück nach Afrika.
So wurden wir vom Krieg gezwungen das Mittelmeer zu durchqueren Richtung Italien.

Ich habe lauthals auf mich aufmerksam gemacht um arbeiten zu können in Italien. Aber es gab für mich keine Chance. Ich habe 2 Jahre im Lager verbracht. Dann habe ich gesagt: ok, habe Italien verlassen, bin nach Deutschland gekommen. Noch immer das selbe Problem.

Also jetzt bin ich seit 3 Jahren ohne Arbeit.


In Italien haben sie uns gesagt, dass sie uns allen Dokumente geben wollen, so dass wir die gleichen Rechte haben auch in allen anderen europäischen Ländern.
Sie haben kein besonderes Land erwähnt. Sie sagten nur: wir geben euch die Papiere um in andere europäische Länder zu gehen, in welches europäische Land ihr wollt. Das war ihr Kommentar. Und er war nicht direkt, er war indirekt.

Sie können das nicht direkt sagen, weil es Zusammenstöße (zwischen den europäischen Staaten) provoziert hätte. Deswegen haben wir uns auch entschieden zu gehen, weil es ist allen bekannt, dass Italien nicht länger die Verantwortung für uns tragen konnte.

Das Camp war geschlossen, wenn du nicht gehen wolltest haben sie dich gezwungen. Vielleicht drei Polizisten, vier oder fünf: und du hattest keine Wahl. Du mußtest gehen.

Also das ist der Grund, warum ich mich von den Straßen Italiens hierher bewegt habe. Ich dachte: In Deutschland da wird alles besser.
Aber die Situation wurde schlimmer.

Ich habe keinen Kontakt zu meiner Familie. Ich hatte Probleme in meinem Land bevor ich weg musste. Es ist echt nicht einfach alles.

Es war die Krise, die mich gezwungen hat mein Land zu verlassen, und in Libyen nochmals dasselbe, so bin ich jetzt
wie ein toter Baum.
Danke an die Autowerkstatt Altona Basti,Holle,Pelle,Jörn, für den herzlichen Fototermin!
Selbstverständlich würde ich sehr gern ein Training bekommen.
Die Technologien sind unterschiedlich und jedes Jahr gibt es neue Technologien. Wenn du nicht ständig die neue Technologie kennst dann musst du sie lernen und mehr Erfahrung sammeln, um die neuen Technologien zu beherrschen.

Für mich, mit meinen Arbeitserfahrungen aus Afrika, wäre ich mit ein ein-zwei Monaten Training ok. Weil ich schon 10-15 Jahre Arbeitserfahrung habe. Deswegen brauche ich nicht viel Training.

Wichtig ist die Sprache zu können, um die Werkzeuge nennen zu können und die mechanischen Aspekte zu besprechen. Das würde ich brauchen, eine Sprachausbildung. Aber nicht nochmals alles lernen.

Ich kann die Sprache lernen, dann sagst du mir bring mir dies bring mir das, dass ich weiß, welches Werkzeug wie heißt.

Eigentlich ist die Arbeitsmethode überfall die gleiche. Nur haben die Werkzeuge in den Sprachen andere Namen.

Ich habe ein Diplom von dem was ich kann. Eigentlich sollte so ein Diplom Gültigkeit in der ganzen Welt haben.

Als ich nach Europa kam, fand ich es so schwierig, weil die Leute denken, weil ich aus Afrika komme kann ich hier nicht mithalten.
Die meisten hier kennen sich aber mit Motoren gar nicht aus, wir arbeiten praktisch.


Bei den meisten von uns ist das Wissen im Kopf drin.
Wenn du einem Europäer ein Auto bringst und sagst ihm was zu tun ist, dann guckt er im Computer nach oder er sucht nach einer Maschine.

Wir haben viele Unterschiede:
Unser Wissen ist mehr praktisches Wissen, das europäische ist mehr Theorie.
Wir fangen mit Praktischem vor der Theorie an, sie fangen mit Theorie an. Das ist ein großer Unterschied.

Warum wir als Schweißer in Libyen privilegiert waren?

Es gibt zwei Berufe, die in Libyen geschätzt und gesucht werden:
Elektriker und Elektrischer Schweißer, das war meine Arbeit.

Die Regierung hat den Leuten gesagt, sie dürfen sich nicht mit dreckigen Autos oder Autos mit Schäden und Kratzern bewegen.
Deswegen war mein Beruf sehr gesucht in Libyen.
Sogar mit kleinen Kratzern kamen sie in die Werkstatt, wollten das sofort gemacht haben, dass wir das Auto sprayen.. Deswegen habe ich meinen Job da so gern gehabt und mochte das Land.

Meine Arbeit ist eine mit drei Abteilungen:
Die eine ist Autolackierer
Die andere ist Mechaniker
Die dritte Autokarosserie-Reparaturen.
Und es geht alles zusammen. Es ist, als ob ich drei Ausbildungen hätte, nicht eine.

Deswegen, wo auch immer ich mich befinde, werde ich mit ein bisschen Anfangs-Training loslegen können.

Und meine persönliche Ausbildung zur Autokarosserie-Reparatur betreffend: der Unterschied zu Europa ist, dass wenn hier ein Auto einen Schaden hat, wird es oft ersetzt.
Wir benutzen unsere Körperkraft um es zurechtzubiegen.
Das ist der Unterschied.

Wenn ich die Chance hätte, wäre ich sehr glücklich, alle meine drei Berufe auf einmal zu machen.

Sonntag, 2. März 2014

"LAMPEDUSA IN HAMBURG" und ihre Berufe : der Brief.


"LAMPEDUSA IN HAMBURG" und ihre Berufe  
zu Besuch bei Hamburger Kolleg_innen.
                                                                                                                             
Hamburg, 5.2.2014.


Liebe Freund_ innen der Gruppe "Lampedusa in Hamburg"!
Liebe ver.di Kolleg_innen!       
Wir brauchen euch! Wir brauchen eure Bereitschaft, Teil des Fotoprojekts zu werden, Solidarität mit "Lampedusa in Hamburg" zu zeigen: Die Idee ist Menschen aus der  Lampedusa in Hamburg - Gruppe mit ihren Berufen in der Öffentlichkeit sichtbar zu machen.
Die Kriegsflüchtlinge aus Libyen legen wert auf ihre Identitäten als arbeitende Menschen und wollen zurück zu der Zeit, als sie arbeiten konnten. Die Gruppe betont von Anfang an, dass sie aus Libyen, wo alle von ihnen gearbeitet haben, fliehen mussten wegen des Bürgerkrieges und der NATO-Intervention. Da sie nicht Richtung nach Hause fliehen konnten, wurden sie gezwungen nach Europa – Lampedusa, in Italien – zu kommen. Ab dann wurden sie Flüchtlinge. Nach 2 Jahren in den extra-eingerichteten Europäischen Programmen haben die italienischen Behörden den jetzt als Flüchtlingen anerkannten Menschen Reisedokumente gegeben, manchen sogar Geld, und ihnen gesagt sie müssen Italien verlassen und in einem anderen europäischen Land Arbeit suchen. Das taten sie auch.
Die Kriegsflüchtlinge aus Libyen verstreuten sich so in ganz Europa, mehr als 300 von ihnen kamen in Hamburg an.
Seit fast einem Jahr fordern sie und ihre Unterstützer_innen ein Bleiberecht als Gruppe nach §23 AufenthG und betonen, dass sie hier leben und arbeiten wollen. Sie sind schon in Italien als Flüchtlinge anerkannt worden und wollen auf keinen Fall Lebenszeit damit vergeuden, diese Prozedur noch einmal zu durchlaufen, sondern arbeiten, ihren Lebensunterhalt verdienen, und endlich selbstbestimmt in Ruhe leben. 
Wir wollen, dass alle Menschen, die von einem europäischen Land aus humanitären Gründen das Bleiberecht erhalten, auch in allen anderen europäischen Ländern das Recht zu arbeiten haben. Menschen sollen sich frei auf der Welt bewegen können.
Viele der Gruppe "Lampedusa in Hamburg" sind schon vor Monaten als Wanderarbeiter in die Gewerkschaft ver.di eingetreten.
Sie haben unterschiedliche Berufe in Libyen und zu Hause ausgeübt und diese sichtbar zu machen ist das Ziel des Projekts.

Wir suchen Kolleg_innen in Hamburg, die in den gleichen Berufen arbeiten und ihren "Lampedusa in Hamburg" Kolleg_innen ihren Arbeitsplatz für ein Foto zur Verfügung stellen, das als Beispiel veröffentlicht werden kann. Der Austausch spielt dabei genau so eine wichtige Rolle wie das Foto. Auch ein gemeinsames Foto ist geplant als 'danke schön' für die Bereitschaft mitzumachen. 
Die Möglichkeit sich direkt praktisch solidarisch zu zeigen wartet auf euch. Sie steht sozusagen vor der Tür!
Wir freuen uns auf eure Antworten.
AG "Lampedusa in Hamburg" Professions

Hier die vorläufige Liste der Berufe der Menschen von "Lampedusa in Hamburg", weitere folgen:

Arbeiter in der Getränkeherstellung
Bauarbeiter
Fahrer (LKW, Taxi)
Fliesenleger
Friseurin
Gleisbauer
Graffiti-Maler
Journalist
Kunstschmied
Künstler
Maler
Maniküre und Pediküre
Mechaniker (LKW und PKW)
Medizinisch-technischer Laborassistent 
Mode-Designerin
Schlachter
Schneider_in
Schweißer
Schweißer auf der Werft und von Öl-Pipelines
Schweißer von Unfallfahrzeugen
Sicherheitsdienst
Stofftaschenhersteller
Straßenbauer
Tischler/Zimmermann
Unfallauto-Reparateur


KONTAKTE  :
Marily 040-4308030     0163-4308030                  Friday 015217005271
lih.professions(at)gmail.com