Mittwoch, 25. Juni 2014

Eindrücke von Günter Zint und Marily Stroux aus dem Pressegespräch am 24.6. zu Lampedusa in Hamburg und ihr Berufe und Links





Jano werft Schweißer aus Kamerun wird interviewt 


v,links: Asuquo Journalist aus Nigeria, Christina Köchin aus Nigeria, Sammy Medizinisch technischer Laborant aus Nigeria.






Peter Bremme  unterhält sich mit den Arbeitern die Mitglieder von Verdi sind.










danke Tim für die Gastfreundschaft der Q bar!


und hier die Links der Medienberichten von heute :


          http://st.pauli-news.de/fluechtlinge-wollen-endlich-wieder-arbeiten/ 
       
http://www.rundschau-online.de/newsticker/-lampedusa-fluechtlinge--dringen-auf-        arbeitserlaubnis,15184906,27597296.html
http://www.t-online.de/regionales/id_69961092/-lampedusa-fluechtlinge-dringen-auf-arbeitserlaubnis.html

http://www.abendblatt.de/newsticker/dpa_nt/regioline_nt/hamburgschleswigholstein_nt/article129424442/Lampedusa-Fluechtlinge-dringen-auf-Arbeitserlaubnis.html

Zehn Fragen und Antworten zur Lampedusa-Gruppe
Das Abendblatt beantwortet die wichtigsten Fragen zu den
Lampedusa-Flüchtlingen. Noch bis zum kommenden Montag können die
Flüchtlinge bei der Ausländerbehörde einen Antrag auf Bleiberecht aus
humanitären Gründen stellen.
http://mobil.abendblatt.de/hamburg/kommunales/article129440156/Zehn-Fragen-und-Antworten-zur-Lampedusa-Gruppe.html

Afrikaner trotzen der Fristsetzung des Senats und beharren auf
Bleiberecht in Hamburg
Wenige Tage vor Ablauf der vom Hamburger Senat gestellten Frist hat die
Lampedusa-Gruppe die Hansestadt aufgerufen, ihnen eine Arbeitserlaubnis
zu erteilen. "Wir wollen keine Unterstützung und keine Sozialhilfe. Wir
haben Fähigkeiten, die hier gebraucht werden", sagte Sprecher Asuquo Udo
am Dienstag.
http://mobil.abendblatt.de/hamburg/kommunales/article129434573/Lampedusa-Fluechtlinge-Wir-wollen-arbeiten.html

Flüchtlinge fordern Arbeitserlaubnis vom Senat
Die Gruppe der Lampedusa-Flüchtlinge in Hamburg fordert eine
Arbeitserlaubnis von Seiten der Stadt. Unter den Afrikanern seien viele
Facharbeiter, die bereits Arbeitsangebote von Unternehmern und
Mittelstandsbetrieben hätten, hieß es auf einer Pressekonferenz am Dienstag.
http://www.ndr.de/nachrichten/hamburg/Fluechtlinge-Arbeit-ist-da-es-fehlt-Erlaubnis,lampedusa214.html

"Lampedusa-Flüchtlinge" dringen auf Arbeitserlaubnis
Die in Hamburg gestrandeten «Lampedusa-Flüchtlinge» dringen auf eine
Arbeitserlaubnis in der Hansestadt. «Wir sind Facharbeiter und haben
Kenntnisse und Fähigkeiten, die hier gebraucht werden», sagte ein
gelernter Schweißer am Dienstag.
http://www.morgenpost.de/newsticker/dpa_nt/regioline_nt/hamburgschleswigholstein_nt/article129424442/Lampedusa-Fluechtlinge-dringen-auf-Arbeitserlaubnis.html

Am Rande jedes Landes
Vor mehr als einem Jahr waren rund 200 Flüchtlinge aus Nordafrika über
die italienische Mittelmeerinsel Lampedusa nach Hamburg gekommen und
mehr als die Hälfte hat seitdem einen Asylantrag gestellt.
http://rtlnord.de/nachrichten/fluechtlingsproblem.html

Integration statt Konfrontation
Unter dem Thema „Integration statt Konfrontation“ hat die Gruppe
Lampedusa zusammen mit Leiterin Simone Borgstede ihr Projekt
„professions“ vorgestellt.
http://www.hamburg1.de/aktuell/Integration_statt_Konfrontation-21289.html

«Lampedusa-Flüchtlinge» dringen auf Arbeitserlaubnis
Die in Hamburg gestrandeten «Lampedusa-Flüchtlinge» dringen auf eine
Arbeitserlaubnis in der Hansestadt. «Wir sind Facharbeiter und haben
Kenntnisse und Fähigkeiten, die hier gebraucht werden», sagte ein
gelernter Schweißer am Dienstag.
http://www.rundschau-online.de/newsticker/-lampedusa-fluechtlinge--dringen-auf-arbeitserlaubnis,15184906,27597296.html

«Lampedusa-Flüchtlinge» dringen auf Arbeitserlaubnis
Die in Hamburg gestrandeten «Lampedusa-Flüchtlinge» dringen auf eine
Arbeitserlaubnis in der Hansestadt. «Wir sind Facharbeiter und haben
Kenntnisse und Fähigkeiten, die hier gebraucht werden», sagte ein
gelernter Schweißer am Dienstag.
http://aktuell.meinestadt.de/hamburg/2014/06/24/lampedusa-fluechtlinge-dringen-auf-arbeitserlaubnis/

„Wir wollen uns einbringen“
Flüchtlinge der Gruppe „Lampedusa in Hamburg“ dürfen in Italien
arbeiten, aber nicht in Hamburg. Sie appellieren an den Senat, das zu
ändern.
http://www.taz.de/Forderung-nach-Arbeitserlaubnis/!141086/

"Lampedusa-Flüchtlinge" dringen auf Arbeitserlaubnis
Angesichts des Fachkräftemangels gebe es Arbeitgeber, die die Afrikaner
brauchen könnten, hieß es bei der Unterstützergruppe: "Die Arbeit ist
da, es fehlt aber die Arbeitserlaubnis."
http://www.kn-online.de/Schleswig-Holstein/Landespolitik/Lampedusa-Fluechtlinge-dringen-auf-Arbeitserlaubnis

«Lampedusa-Flüchtlinge» dringen auf Arbeitserlaubnis
Die in Hamburg gestrandeten «Lampedusa-Flüchtlinge» dringen auf eine
Arbeitserlaubnis in der Hansestadt. «Wir sind Facharbeiter und haben
Kenntnisse und Fähigkeiten, die hier gebraucht werden», sagte ein
gelernter Schweißer am Dienstag.
http://www.fr-online.de/newsticker/-lampedusa-fluechtlinge--dringen-auf-arbeitserlaubnis,26577320,27597296.html

Wir wollen arbeiten
Lampedusa-Flüchtlinge trotzen der Fristsetzung des Senatsund beharren
auf Bleiberecht
http://www.welt.de/print/welt_kompakt/hamburg/article129434527/Wir-wollen-arbeiten.html





Montag, 23. Juni 2014

Einladung zum Pressegespräch


 mit der Gruppe Lampedusa in Hamburg
und der AG Professions

Am Dienstag den 24. Juni 2014 um 14 Uhr in der
Q-Bar am Hein-Köllisch-Platz, Silbersacktwiete 6.

Thema: Integration statt Konfrontation
- Antwort der Gruppe auf das Ultimatum des Senats
 und die Vorstellung des Projekts professions

Aus dem libyschen Bürgerkrieg hatten die Wanderarbeiter_innen aus verschiedenen afrikanischen Ländern nach Italien fliehen müssen. Sie sind auf der italienischen Insel Lampedusa gelandet, in einem europäischen Land, in dem sie aufgrund der Wirtschaftskrise keine Aussicht auf Arbeit und ein selbstbestimmtes Leben haben. Sie wurden aufgefordert, in Länder mit Arbeitskräftemangel weiterzuziehen.
In Hamburg fehlen in vielen Bereichen Arbeitskräfte. Betriebe und Selbständige suchen dringend nach Unterstützung und  zeigen sich aufgeschlossen gegenüber den Arbeitsmarktchancen der Mitglieder der Gruppe Lampedusa in Hamburg.
Diese Chancen können nicht umgesetzt werden, weil die politisch Verantwortlichen diesen Flüchtlingen Arbeitserlaubnisse nicht gewähren. Dabei haben alle gültige Papiere und sogar eine Arbeitserlaubnis in einem europäischen Land.
Stattdessen verlangt der Senat von den Flüchtlingen - ohne aktuelle Rechtsprechung zu berücksichtigen - , das in Italien anhängige Asylverfahren wieder neu in der Bundesrepublik aufzurollen. Nach Beschluss des Bundesverwaltungsgerichts ist es ganz im Gegenteil auch nicht zulässig, nach der Gewährung von Asyl oder eines Aufenthaltsstatus aus humanitären Gründen ein zweites Mal in einem anderen europäischen Land ein derartiges Gesuch zu stellen.
Der Senat sollte die italienischen Aufenthalts- und Arbeitserlaubnisse der Mitglieder der Gruppe Lampedusa in Hamburg anerkennen. Damit wäre ihnen und der Stadt geholfen und ein unseliger Konflikt beigelegt.
Die Gruppe Lampedusa in Hamburg hat sich mittlerweile eigenständig aufgemacht, ihre Chancen in den Arbeitsmarkt integriert zu werden,  zu prüfen - ihre Ergebnisse stellt die Gruppe im Pressegespräch vor.
Es werden sprechen:


                       Asuquo Udo, Lampedusa in Hamburg, Worum es der Gruppe jetzt geht.
                                Marily Stroux, Photographin, zu Idee, Blog und ersten Erfahrungen.
       Peter Bremme, ver.di, Fachbereich Besondere Dienstleistungen, zu Arbeitschancen.
       Sammy O., Medizinischer Laborassistent, Nigeria: Ausbildung und Arbeit im Herkunftsland Chancen in Deutschland.
       Jeano M. E., Schweißer, Kamerun: Arbeitssituation in Libyen (Schlumberger).
       Christina, Köchin, Nigeria, Lagos: Die unwürdige Lebenssituation in Italien.
       John, Schneider, Nigeria: Ohne Arbeit kein selbstbestimmtes Leben und keine Unterstützung der Angehörigen Deutschland.

Auch mit weiteren Mitgliedern der Lampedusa in Hamburg-Gruppe, die am Professionsprojekt teilnehmen, können Interviews gemacht werden. 
Das Projekt geht darum, sie nicht nur als Flüchtlinge, sondern mit ihrer Arbeitsgeschichte vorzustellen.
Wir hoffen Ihr Interesse geweckt zu haben und freuen uns auf Ihr Kommen, die Gruppe Lampedusa in Hamburg, Marily Stroux und Simone Borgstede (für die AG Professions /Lampedusa in Hamburg)


 kontakt: stroux 01634308030


Dienstag, 17. Juni 2014

12. Zur Gast bei Sonia Dürr- Elektroinstallateurin – Boxerin- Yacouba K. Elfenbeinküste- Elektriker-Boxer


Sonia, 4 fache deutsche Meisterin in Amateur Boxen und Vize-Europameisterin und Yacouba Amateur Boxer und Elektriker.
 In der Nähe von Abidjan habe ich in einem Dorf bei meinem Vater in der Landwirtschaft geholfen.
Mit 17 bis 27 habe ich geboxt , ich habe mindestens 10 Kämpfe gemacht. Trainiert habe ich beim Militär. Ich habe sogar Fotos mit mir davon, die zeige ich euch.

Ich habe auch als Personenschützer gearbeitet in Abidjan, für bekannte Persönlichkeiten.

In Libyen habe ich beim Elektroinstallateur gearbeitet.  Habe die Röhren in die Wände gebohrt für die Kabel. Wir haben mit Maschinen gearbeitet.


In Italien wurde ich nach Milan geschickt. Ich habe keine Arbeit machen können, auch nicht geboxt.

Wenn ich boxen könnte hier und  irgendwo angenommen werde, würde ich es gerne. Aber mein Kopf ist ständig in Sorge. Ich muss zu viel denken. Ich habe drei Kinder zuhause, 8 ,10 und 15 Jahre alt. Ich muss immer an sie denken . Wenn ich einen Platz bekommen könnte zum Boxen, würde ich es tun.

Ich habe Deutsche hier kennengelernt, sie wollten mich als Mitarbeiter für den Sicherheitsdienst einer Discothek nehmen, aber ohne Papiere geht es nicht.
Deswegen haben sie mich nicht genommen.
Wenn hier Afrika wäre, hätte ich schon lange Arbeit, aber hier wollen sie immer Papiere, Papiere.
In Italien hatte ich Freunde, die haben auch im Sicherheitsdienst gearbeitet, ich habe es auch versucht einmal, zweimal, aber kriegte keinen Job.

Ich habe 3 Kinder die zur schule gehen. Mein Ältester ist im College seit einem Jahr. Man muss Gebühren bezahlen. Daran muss ich immer denken. Ich muss zu viel darüber nachdenken.
Meine Mutter ist sehr alt. Ich muss daran denken, dass wir Familien haben, in der die Kinder zur Schule gehen und wir sind nicht da.
Nicht mal um sie anzurufen habe ich Geld.
 Jetzt ist es schon einen Monat, dass ich nicht angerufen habe. Und ich denke zu viel darüber nach. Wenn wir Arbeit hätten, wäre es besser. Wenn es möglich wäre ein bisschen zu arbeiten, wäre alles gut.


                                        danke Sonia und wir warten auf den box Kampf!

Artikel in der Neue iz3w zur Lampedusa in Hamburg Professions



Donnerstag, 12. Juni 2014

11. Zur Gast bei Q bar- C. Köchin – Reinigungskraft - Hausangestellte.

Christina in die Küche der Q bar mit Nestor 
Ich bin Köchin. In Nigeria habe ich 8 Jahre in einem Hotel gearbeitet. Ich bin beruflich Köchin für afrikanisches Essen. Ich habe im Excelsior Hotel in Apapa, Lagos gearbeitet. Das war ein großes 5 Sterne Hotel. In Nigeria habe ich auch meine Arbeitspapiere.

Meine Familie ist sehr groß und ich habe meine Familie unterstützt.
Aber der Besitzer vom Hotel wollte es schließen wegen der Situation in Nigeria und nach Frankreich ziehen. Deswegen habe ich meinen Job verloren. Wegen der schlechten Situation in Nigeria. Alles war schwierig, teuer geworden. Deswegen hat er aufgehört.
Ich habe nach einem neuen Job gesucht, aber nichts gefunden.
Es ist sehr schwer in Nigeria einen Job zu finden. Keine Arbeit, nichts - da musste ich weg.



2010 ging ich nach Libyen. Weil es sehr nah ist von Nigeria und alle dahin gehen. Wenn du wenig Geld hast, gehst du dahin, um zu arbeiten.
Ein Freund hat mich mitgenommen, so dass ich Geld verdienen und meine Familie unterstützen konnte.
Ich komme aus einer Großfamilie, mein Vater hat 4 Frauen, es ist eine polygame Familie. Auch mein Opa hat mehrere Frauen. Zu viele. Jetzt leben mein Eltern nicht mehr.

In Libyen habe ich sofort Arbeit als Reinigungskraft gefunden. Es gibt so viel Arbeit in Libyen. Du findest sofort Arbeit, wenn du ankommst.
Ich war Hausangestellte und habe sauber gemacht. Es war ein privates Haus. Ich übernachtete auch im Haus und manchmal ging ich bei Freundinnen schlafen.
Das war in Tripolis. 7-8 Monate habe ich so gearbeitet, dann kamen die Probleme.

So ging ich nach Italien, nach Lampedusa. Da waren wir zu viele Menschen und sie haben uns in verschiedene Camps verteilt, ich war in Foggia im Camp.

Danach in Napoli. In Italien es ist richtig hart, das Leben ist nicht einfach.
Alle diese Jahre habe ich im Camp gelebt, hatte nichts, konnte keine Arbeit finden.
Ich hatte Papiere, aber wusste nicht, wo ich sonst hin gehen sollte.
Ich suchte Arbeit, aber fand nichts.
Dann wurde mir gesagt, ich sollte das Camp verlassen. Ich habe sie angefleht: Wohin wollt ihr, dass ich gehe?


Sie sagten, sie wissen es nicht, wo immer ich hin will.
Sie haben mir kein Geld oder Ticket gegeben, nicht mal einen Penny.
Bevor ich hierher kam, in Italien, habe ich vor den Supermärkten gebettelt.
Ich habe um Essen gebettelt, gebettelt, um meine Medizin kaufen zu können.
Weil ich hohen Blutdruck habe, musste ich betteln, um meine Medizin kaufen zu können, das war nicht einfach...

Jedes Mal, wenn ich mich daran erinnere, will ich weinen, weil es für mich eine sehr schlechte Situation war.
Wie kann ich betteln? Ich kann doch arbeiten.
Ich hatte angefangen vor der Eingangstür eines Supermarkts zu betteln. Wenn du heute nach Italien kommst, alle betteln um Essen; viele Männer betteln. Die meisten Frauen prostituieren sich. Wie kann Mensch sich für Essen prostituieren?
Wenn ich gebettelt habe, bekam ich 8.- oder 10.- Euro, die ich zusammen gelegt habe, bevor ich nach Deutschland kommen konnte.

Weißt du, die Polizei ist gekommen und hat mich aus dem Camp rausgeworfen; in die Kälte. Wo sollte ich hin? So viel Polizei kam an dem Tag um mich rauszuwerfen. Weil ich lange im Camp gelebt habe.
Ich hatte Papiere, weil ich die Operation hatte.
Ich bekam sofort Papiere, habe wegen meiner gesundheitlichen Situation nie eine negative Antwort bekommen. Sie wussten, dass ich hohen Blutdruck habe und gaben mir sofort Papiere.

Als die Papiere abgelaufen waren, blieb ich noch im Camp, weil ich nichts hatte, wo ich hin konnte, die Gültigkeit meiner Papiere erlosch bereits nach einem Jahr.
Ich habe sie zur Erneuerung eingereicht, und sie haben 9 Monate gebraucht um sie zu erneuern!
Während meine Papiere auf der Polizeiwache waren, kam der Leiter und wollte, dass ich das Camp verlasse. Ich fragte, wo soll ich hin?
Geben Sie mir meine Papiere, wenn Sie wollen, dass ich gehe.
Am Ende haben sie sie mir im Dezember zurückgegeben. Aber seit Juni wollten sie mich raus haben.

Niemand hat mich unterstützt. Die Medizin musste ich selber kaufen, auch um Essen habe ich gebettelt.
Ich will mich nicht erinnern, weil es mich ganz traurig macht, dass ich so schlecht behandelt wurde.
Deswegen mag ich die Idee auch nicht, zurück nach Italien zu gehen. Als sie mir meine Dokumente gegeben haben, haben sie mir noch etwas zum unterschreiben gegeben. Da steht drin, wenn ich zum Erneuern wieder komme, muss ich folgendes mitbringen:
Meinen Arbeitsvertrag, meine Aufenthaltserlaubnis und meinen Pass.

In Italien geben sie dir Dokumente und dann kommen sie und wollen sie zurückhaben.
Wenn ich alles das, was sie fordern, nicht vorzeigen kann, dann werden sie mir die Dokumente nicht erneuern, sondern abnehmen. Schluss. Es ist sehr schlimm. Das machen sie mit vielen Menschen so.

Ich kam nach Hamburg, jetzt habe ich aber keinen Job, ich habe gar nichts.
Ich will gern arbeiten, ich bin nicht schwanger, ich kann hart arbeiten, ich habe Energie. Und ich habe die Kapazität zu arbeiten, ich bin keine kleine Person, ich bin Köchin! Ich kann auch sauber machen.

Es ist sehr schlimm, das ich hier nicht arbeiten darf. Ich fühle mich traurig.
Viele Menschen sind unglücklich. Wenn du hier zum Hauptbahnhof gehst, siehst du Leute herumstehen und vor sich hin starren. Das ist überhaupt keine gute Situation.

Vorher konnte ich mich finanziell um meine Familie kümmern.
Aber jetzt kommt nichts. Sie rufen mich an und sagen jedes Mal, bitte hilf uns, du bist in Europa. Ich sag’ ihnen, Europa ist nicht so wie ihr in Afrika denkt. Europa ist hart. Afrika ist auch hart, aber sie glauben es nicht, sie denken, Europa ist besser.
Ich sag ihnen, ja, stimmt, Europa ist besser als Afrika für die, die Arbeit haben. Aber wenn du keine Arbeit hast, ist es nichts.

Wenn ich hier so herum sitze und nichts mache, wie kann ich am Ende des Monats Geld erwarten? Nichts.
Ich bin nichts


danke an Tim Heinrichs und NestorJ. Camps Gil. für die Gastfreundschaft!

Ich bin sehr aktiv, ich kann arbeiten.
Zum Glück bin ich hier in diesem Haus mit so vielen netten Menschen. Sie kommen und reden mit mir und manchmal muss ich weinen und sie sagen: Weine nicht. Sie sind sehr nett.

Weißt du, du musst nicht nur an einem Ort lernen und dort leben. Wenn du die Möglichkeit hast zu lernen, ist das gut.

Ich wünsche mir, dass der Hamburger Bürgermeister die Lampedusa in Hamburg Gruppe unterstützt.
Wir kommen aus Afrika, haben viel gelitten. Viele leiden weiter in Italien.

Wir, die hier angekommen sind, haben Glück, wir haben Papiere.

Viele in Italien haben keine Papiere und können nicht reisen. Ohne Papiere kannst du nirgendwo hin. Sie leiden. Viele sind frustriert, sie trinken, sie rauchen, weil sie nicht wissen, was sie tun sollen. Und viele sterben und niemand kriegt es mit. Ihre Körper werden einfach nur weggebracht. Das Leben ist nichts wert. Sie sterben einfach.